INTERVIEW | Fortsetzung
Das Interview mit Marc Günther führte Dipl. Soziologin Karin Stiller
Und wie soll uns dann das Universum helfen können in unserem Alltag?
Es stellt unser Denken in einen erweiterten Rahmen, und lässt uns damit kreativer werden für Entscheidungsmöglichkeiten, die wir so gar nicht erkannt haben. Wir sprengen den Rahmen unserer kleinen engen Welt und kommen so vielleicht zu passenderen Lösungen unserer Probleme.
Aber lässt uns das Universum nicht eher winzig klein und machtlos erscheinen. Ein Zustand, der nicht gerade kreativ macht, angesichts riesiger Planeten, die wiederum uns beeinflussen.
So kann man das sehen, aber auch genau umgekehrt. Selbst der kleinste Kieselstein schlägt Wellen, wenn er in einen großen See geworfen wird. Außerdem vergessen wir oft einen sehr wichtigen Aspekt unserer Existenz: Wir besitzen, im Gegensatz zu allen Sternen, auch den größten, die Fähigkeit, bewusster, von unserem Willen geleiteter Veränderung.
Was die Wirkweise der Gestirne betrifft, halten Sie sich an die gute alte Astrologie. Richten Sie sich also nur an Klienten, die zumindest ein bisschen daran glauben?
Ob jemand an Astrologie glaubt oder nicht spielt im Grunde keine Rolle. Die Astrologie dient als hilfreiche Struktur, quasi als Strickleiter zum persönlichen Wesenskern.
Ich sehe Astrologie nicht als etwas Deterministisches. Der Diskurs mit meinen Gesprächspartnern ist offen. Astrologie liefert lediglich Bilder und damit Assoziationsfelder, auf denen wir intuitiv unserer inneren Wahrheit näher kommen und erkennen können, was wir wirklich wollen. Wir arbeiten gemeinsam an einer Befreiung aus den Denkmustern, die uns bisher nur in eine Sackgasse geführt haben.
Das kann für den Einzelnen ein durchaus schmerzlicher, wenn auch notwendiger Prozess sein, dem er sich dabei stellen muss.
Wie gehen Sie konkret vor?
Zunächst einmal benötige ich ein paar möglichst genaue Daten: Geburtsort, Datum und Uhrzeit. Bei der Zeit gibt es oft Komplikationen, aber die meisten Standesämter geben da gerne Auskunft.